Telekom lahmt mit Erlaubnis

In der Werbung ist bei der Telekom immer von superschnellen Internetgeschwindigkeiten die Rede. Wenn Sie die Angebote der Telekom aufrufen, ist die kleinste Geschwindigkeit 16MBit und bei 50MBit steht „BESTSELLER“.

Es wird gar kein Vertrag angeboten, der eine Geschwindigkeit kleiner 16MBit vorsieht.
Das ist doch super, sagen Sie. Nein das ist einfach unwahr und die Bundesnetzagentur sieht gar keinen Grund der Telekom diese unwahren Mitteilungen zu verbieten.
Daraus folgt, es ist der Telekom erlaubt, Verträge anzubieten, die gar nicht gehen. Dies gilt ausdrücklich für ihr eigenes Netz.
(Natürlich kann die Telekom nichts verkaufen, wenn sie auf ein fremdes Netz keinen ordentlichen Zugriff hat) In ihrem eigenen Netz darf ich schon erwarten, daß die langsamste Geschwindigkeit auch offen im Angebot genannt wird.

Aber es kommt noch toller. Hier ist auch nicht von einem privaten Waldgrundstück am Ende der Zivilisation die Rede.

Ein Geschäftskunde im Land Brandenburg hatte seit Jahren gerade einmal 16MBit. Als er umzog, und seinen bestehenden Anschluß an den neuen Ort umlegen wollte, wurde er nicht darauf hingewiesen, daß am neuen Ort die bislang vertraglich vereinbarte Geschwindigkeit,  nicht einmal die kleinste angebotene Geschwindigkeit von 16 Mbit sondern nur 12 Mbit anliegen. Er erhielt auch keinen Rabatt.
Der Geschäftskunde ist auch nicht in ein Neubaugebiet sondern in ein seit mehr als 10 Jahren bestehendes Industriegebiet im Bundesland Brandenburg gezogen.

Der Geschäftskunde kann sich noch gut an die tönenden Worte des alten Wirtschaftsministers Albrecht Gerber auf einer Hannover Messe erinnern, in denen der damalige Wirtschaftsminister Albrecht Gerber den anwesenden Unternehmern 100MB Internet als Selbstverständlichkeit versprach. Die Wahrheit in Brandenburg ist 8x langsamer. All das geschieht mit ausdrücklicher Erlaubnis, mindestens absichtlichem Wegschauen des Wirtschaftsministeriums.

Wenn Sie dann auf der Internetseite der Telekom eine Adresse eingeben, die zwar in einem jahrzehntealten Industriegebiet liegt, die Telekom aber nie Bock hatte, dieses Industriegebiet mit ordentlichem Internet zu versorgen, dann kriegen Sie halt nur die langsamere Geschwindigkeit angeboten. Und das OHNE jeden Rabatt.

Stellen Sie Sich vor, Sie möchten einen Golf kaufen und der Händler sagt, ja er hätte einen Golf, der fährt aber nur 95km/h statt 180km/h. Dann wäre selbst dem Dümmsten klar, er bekommt diese lahme Krücke wenigstens mit deutlichem Rabatt.
Und welchen Rabatt gibt die Telekom, wenn die Telekom über Jahrzehnte keinen Bock hatte, ein Industriegebiet eben nicht mit wenigstens 16MBit zu versorgen? KEINEN CENT!!!!!!!
Und was macht die Bundesnetzagentur? NICHTS
Und was macht das Wirtschaftsministerium, um den Unternehmen in Brandenburg wenigstens minimalste Infrastruktur bereit zu stellen? NICHTS
Und was macht die Telekom? Sie erhöht jetzt sogar die Preise für einen Anschluß, der nicht einmal ein Mindestmaß an Leistung von 16MBit erfüllt.

Kann ein Bundesland noch deutlicher machen, daß es Unternehmertum nicht will??