Die Schildbürger

Die Schildbürger schlechthin gehen auf das Ende des 16. Jahrhunderts zurück. Doch so recht wollte niemand sich als Autor bekennen. Zwei Orte in Deutschland haben Namensähnlichkeiten, nämlich Schilda in Brandenburg östlich von Torgau (Nähe Leipzig) und Schildau in Sachsen westlich von Torgau. Beide Orte liegen gerade einmal 50km auseinander.

Schildau in Sachsen hat sich zu den Schildbürgern bekannt. Obwohl diese Stadt so klein ist, daß Sie ihre Eigenständigkeit verlor und heute als Ortsteil der Stadt Belgern-Schildau ein Schattendasein führt. Sie hat neben einem Schildbürgermuseum einen Schildbürger-Rundweg mit Darstellung der verschiedenen Großtaten (Streiche) auf dem auch ein Brunnen in die Darstellung mit einbezogen wurde.

Während sich die Stadt Schildau oder sollte ich besser sagen, das Städtchen selbst abmüht, die Schildbürger für sich zu vereinnahmen, gibt es in Schildau offensichtlich Uneinigkeit. Das geht schon los mit dem Geschichtsverein Schildau e.V. Dieser ist Domaininhaber von w.schildau.de und läßt die Seite aber flugs bei Aufruf umleiten und zu einer völlig anderen Seite mit ausländischer Domain (.com) routen.
Oder ist das nur wieder eine Finte, um die Klugheit der Schildbürger zu verstecken.

Nach längerem Suchen findet sich tatsächlich von der Stadt auch eine eigene Seite, nur heißt die eben www.stadt-schildau.de . Ohne Suchmaschine findet das doch keiner, oder ist auch das nur ein Streich?

Doch es gibt auch lichte Momente in Schildau. Die priviligierte Schützengilde Schildau eV gründete sich nach der Wiedervereinigung neu und errichtete eine große Schießanlage, einen Fahrturnierplatz und eine Festwiese.

Einen solchen Fahrturnierplatz (für Pferdekutschen) suchte man in Deutschland bislang vergebens.

Bei einem Fahrturnier sind verschiedene Hindernisse zu durchfahren und zwischen den Hindernissen haben die Fahrer mit ihren Kutschen viele Kilometer zurückzulegen. Also finden sich weltweit die verschiedenen Hindernisse auf der Strecke verstreut wieder. Zuschauer konnten früher sonst nirgendwo alle Hindernisse von einer Tribüne einsehen. Erst hier in Schildau ist dieses Problem gelöst. Die Hindernisse liegen alle übersichtlich beisammen und die Fahrer verlassen diesen Turnierplatz entsprechend für eine Fahrstrecke außerhalb des Platzes die geeignet zum nächsten Hindernis wieder zurück zum Platz führt.

Einmalig.

Doch damit nicht genug. Die Hindernisse sind auch noch in ihrem Aufbau den verschiedenen Streichen der Schildbürger nachempfunden.

Damit hat sich Schildau wahrlich ein bleibendes Denkmal gesetzt. Zunächst sicher nur für die (Pferdekutschen) Fahrsportler. Ich bin sicher, diese Fahrsportarena wird den Schildbürgern Ruhm weit über ihre Stadtgrenzen hinaus bringen.

www.pferdesport-Arena.de

http://de.wikipedia.org/wiki/Schildb%C3%BCrger

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