Kasse im Kleinstbetrieb

Warum schreibt kein Finanzministerium und keine IHK für 70% aller Betriebe in Deutschland, wie es EINFACH gehen kann???

Es muß doch irgendwo stehen, wie ein kleiner Unternehmer, z.B. ein selbstständiger Ingenieur oder Softwareentwickler eine Kasse zu führen hat. Solche und ähnliche Kleinunternehmer machen die Mehrheit der angemeldeten Gewerbebetriebe in Deutschland aus, und für die gibt es keine Festlegungen sondern nur den Schwachsinn von Kassensystemen (gemäß § 146a AO)?

Ja so scheint es zu sein.

Es ist auch nicht so, daß die IHK’s da irgendwie helfen und für die Mehrzahl ihrer angeschlossenen Betriebe erklären, wie es geht. Nein, auch die IHK’s eklären für die wenigen Großbetriebe und die Betriebe mit Bargeschäft, welchen Pflichtenschwachsinn die IHK’s zusammen mit dem Finanzministerium ausgeheckt haben.

Machen wir als erstes eine Bestandsaufnahme.
Von 3,5 Millionen Betrieben haben 3,1 Millionen Betriebe 1-9 Beschäftigte.
Der Handel hat 0,62 Millionen und das Gastgewerbe 0,25 Millionen Betriebe.
Es bleiben also über 2 Millionen Kleinstbetriebe meist ohne Laufkundschaft übrig.

Wo steht was die Minimalanforderung für mehr als 70% aller Betriebe in Deutschland ist?

Diese Kleinstbetriebe haben keine Bareinnahmen (die € 1,25 für Pfand, das zurückgegeben wurde, darf wohl vernachlässigt werden). Diese Betriebe haben je nach Intensität einer Kreditkartennutzung 2-5 bare Ausgabebelege pro Woche.

Und für diese über 70% aller Betriebe lassen wir uns die Gesetzeswillkür auf der Zunge zergehen.

Der Unternehmer hat entweder eine elektronische Kasse mit allem Schnickschnack gekauft oder er nutzt eine „offene Ladenkasse“. Bei der offenen Ladenkasse soll der Unternehmer täglich Zählprotokolle erstellen. Ist das geil. Da hat der Unternehmer drei Tage keine Bewegung in der Kasse, zählt aber täglich alle Münzen und Scheine und dokumentiert dies. Das ist doch an Behördenwillkür nicht zu toppen.

Bei der Recherche hierzu stolperte ich über eine Vielzahl von Internetseiten, nicht nur von Steuerberatern und Kassenverkäufern, die den Kunden aus Vorsicht dringend ans Herz legen, Geld täglich zu zählen.

Eine ehrliche Obrigkeit würde ihren Bürgern aufgeben, wie der kleine Unternehmer verfahren kann und ab welchen Grenzen umfangreichere Forderungen zu erfüllen sind. Doch genau das fehlt uns: eine ehrliche Obrigkeit. Dabei ist die Farbe der Partei egal, wenn schon auf Bundesebene nichts ehrlich ist, könnte in andersfarbigen Bundesländern gezeigt werden, wie es besser geht.

Doch die Verarschung ist im ganzen Land normal geworden.