Einspeisen für Dumme

Strom erzeugen auf dem eigenen Dach oder Grundstück und dann teuer verkaufen. Das ist die Traumvorstellung des kleinen Mannes.
Doch wie sieht die Wahrheit aus??

Verarschung PUR!!!!!

Sie erzeugen Strom auf Ihrem Dach. Toll und was machen Sie damit?
Sie können den Strom einfach selbst verbrauchen. Das wäre einfach und sinnvoll. Aber es ist verboten.

Ja Sie lesen richtig. In Deutschland ist das einfache Selbstverbrauchen von Strom verboten!!!!!
Erst muß der selbst erzeugte Strom gemessen werden, dann müssen Sie für diesen Strom, den Sie selbst erzeugt haben GELD an den Staat bezahlen. Dann dürfen Sie ihn verbrauchen.

Wir reden über Centbeträge, die Sie sparen und viele Euro, die Sie an den Staat stattdessen abführen müssen.
Los geht es mit den technischen Voraussetzungen:
Nehmen wir an, Sie erhalten eine Photovoltaikplatte mit Wechselrichter von Onkel Fritz geschenkt.

Ein Betrieb als Insellösung, z.B. in einem Kleingarten oder Wohnwagen ohne sonstigen festen Stromanschluß wären erlaubt, aber zu Hause eben nicht. Da wird es richtig kompliziert.
Damit sie also diese geschenkte Anlage zu Hause betreiben dürfen, müssen Sie

  1. eine spezielle sauteure Anschlußdose kaufen und verbauen lassen.
  2. Sie müssen Stromsteuer anmelden und bezahlen                                      2,05 Ct/kWh
  3. Sie müssen EEG-Umlage anmelden und bezahlen                                      3,723 Ct/kWh
    (frei bei Anlagen kleiner 10 kW (PV Modulleistung))
  4. Sie müssen KWK-Umlage anmelden und bezahlen                                     0,378 Ct/kWh
  5. Sie müssen Strom-NV anmelden und bezahlen                                            0,437 Ct/kWh
  6. Sie müssen Offshore-Netzumlage anmelden und bezahlen                   0,419 Ct/kWh
  7. Sie müssen Abschalt-Umlage anmelden und bezahlen                             0,003 Ct/kWh
  8. Irgendwer muß eine Konzessionsabgabe bezahlen? Wahrscheinlich sie 1,32 Ct/kWh
  9. Dafür brauchen Sie einen teuren Berater, der all die notwendigen Erklärungen erstellt
  10. Sie müssen Umsatzsteuer anmelden und bezahlen oder sich befreien lassen
  11. Deshalb müssen Sie eine Buchhaltung führen
  12. Für die Umsatzsteuer- und Ertragssteuererklärungen brauchen Sie einen Steuerberater

In Summe sind dies 8,33 Ct/kWh + Ust = 9,9127 Ct/kWh, die Sie zusätzlich zu ihren Gestehungskosten zu berappen haben.
+ Jährliche Beraterkosten von ca € 1000-1500.
Ein Payback für diesen Unsinn/Schwachsinn gibt es nicht.

Oder Sie verhindern ein Einspeisen indem Sie

  1. einen speziellen Rückstromverhinderer verbauen, um sicherzustellen, daß Ihr erzeugter Strom auf gar keinen Fall zurück ins Netz geht.
    UND
  2. Ein Überstromaufnehmer einbauen, also z.B. eine große Batterie oder eine Heizung, die den Strom aufnimmt, den sie mehr im Haus erzeugen, als momentan gerade verbraucht wird.
    UND
  3. Ob dann die obigen Abgaben nicht mehr fällig werden muß bezweifelt werden

Warum das alles?
Weil die Lobby der Stromerzeuger der Politik hat glauben machen können, daß sonst die Sicherheit der  Versorgung in Deutschland gefährdet wäre. Und die Politiker bekommen von den Erzeugern so viel Geld (und oft genug auch Schmiergeld, im Steuerjargon nützliche Aufwendungen genannt) daß die Politik treu und artig den Bürger verarschen.

Wie geht es anders?

  1. Jeder Haushalt sollte das gesetzlich verbriefte Recht haben, Strom selbst zu erzeugen UND in seiner Wohnung zu verbrauchen.
  2. Jeder Haushalt sollte das Recht haben, nach eigener Wahl, entweder den überschüssigen Strom einfach entgeltfrei einzuspeisen oder mit einem Zähler (für den dann der Bürger natürlich keine jährliche Zählergebühr zahlen muß) einzuspeisen und dafür ein Entgelt vom Versorger zu erhalten. (Und wenn der Staat irgendwelche Erklärungen und/oder sonstigen Abgaben wünscht, haben die Energieversorger dies zu erstellen und zu zahlen)
  3. Und wenn der Haushalt den Strom an seinen Nachbarn abgibt oder einfach am Zaun verkauft, dann fallen keine Steuern bei Anlagen bis 30kWp an. Darüber hinaus normale Umsatz- und Ertragsteuern (Ust,Est,KSt,GewSt).
    Erst ab 100kWp oder höher mögen all die unsinnigen obigen Gesetze weiter gelten.
     

An anderer Stelle meidet der Staat diese Verarschung ausdrücklich.

Sie stellen eine Kerze auf den Tisch. Diese erzeugt Wärme und Licht. Sie müssen weder die Wärme noch das Licht messen, noch dafür pauschal oder nach gemessener Leistung Steuern oder Abgaben bezahlen.

Sie nutzen einen Kamin. Dieser erzeugt Wärme. Sie müssen diese Wärme weder messen, noch dafür pauschal oder nach gemessener Leistung Steuern oder Abgaben bezahlen.

Sie nutzen einen Grill (mit Grillkohle). Dieser erzeugt Wärme. Sie müssen diese Wärme weder messen, noch dafür pauschal oder nach gemessener Leistung Steuern oder Abgaben bezahlen.

Daran können Sie ermessen, wie stark die Lobbyistinnen die Politikerinnen im Griff haben. Wo gut bezahlt und geschmiert wird, gibt es eben auch treue Dienerinnen.

Jetzt sitzen Harbeck und Konsorten bei der EEG-Umlage. Und all die anderen Gesetze und Verarschungen??
Seien Sie sicher, es wird bei der Verarschung bleiben. Auch Harbeck hat nicht den Schneid und auch nicht die Kompetenz alle obigen Gesetze anzupacken.