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Veröffentlicht am 15. März 20158. September 2019 von Texter

Der verpasste Zug

Jedes Kind kommt schon früh in die Situation den Eltern und Großeltern zu sagen: Das ist heute alles ganz anders, davon habt Ihr keine Ahnung.
Und viele Eltern und Großeltern schauen staunend auf die Kleinen, wie diese irgendein technisches Gerät bedienen, von dem die Alten gerade einmal wissen, das es dies gibt. Doch sie haben weder eine Ahnung was es alles kann, noch wie es funktioniert geschweige denn das sie es selber (richtig) bedienen könnten.
Wir Europäer sind in diesem Korsett gefangen. Die Alten nehmen für sich in Anspruch, alles zu wissen. Nur sie allein sehen sich in der Lage, die Familie oder das Unternehmen in die Zukunft zu führen (die sie selbst weder verstehen noch aktiv erleben werden). Deshalb bleiben sie beharrlich bis zum Tode am Ruder. Und die Jugend akzeptiert dies. Nur die wenigsten haben den Schneid, eigenständig ohne die Alten einen anderen Weg zu gehen.
Doch wenn dann ein solcher Senior verstirbt, bleibt oft nur ein Scherbenhaufen. Ein über mehrere Generationen aufgebautes Unternehmen geht einfach Pleite oder verkommt zur Bedeutungslosigkeit.
Zeitungen, vor allem Tageszeitungen werden immer weniger verkauft. Mit Sicherheit haben die Vorstände verschiedener Zeitungsgruppen aberwitzig teure Gutachten in Auftrag gegeben, die ihnen sagen sollen, warum dies so ist, damit sie gegensteuern können.
Und was ist passiert? Steigen die Zeitungsauflagen wieder deutlich?
Hochbezahlte Vorstände und hochbezahlte Aufsichtsräte sitzen im goldenen Käfig und sinnieren über Phänomene, die sie selbst aufgrund ihres Alters gar nicht mehr verstehen (selbst wenn sie wollten).
Natürlich stand in den Gutachten, daß die heutige Jugend vieles nicht auf dem Medium Papier sondern in der Cloud liest. Da haben die Alten also, gegen Zahlung einer 6-7 stelligen Summe, erfahren, daß Zeitungen auch anders als auf Papier vom jüngeren Publikum durchaus wahrgenommen werden würden.
Für einen weiteren eher 7 stelligen Betrag wurde dann als Gegenmaßnahme eine App erzeugt. Jetzt waren die Alten beruhigt und sich sicher, das Problem sei gelöst und hofften auf baldige Rückkehr zu alter Größe.
Dieses Szenario könnte sich so oder ähnlich bei den großen Zeitungen in Deutschland zugetragen haben.
Und was ist daraus geworden?           NIX
Aber warum? Weil die alten Tattergreise wie die Blinden über die Farbe gesprochen und entschieden haben.
Das Problem hat zwei Ursachen.
Zum einen schauen wir auf die Geräte und Betriebssysteme.
Es sind zwar zunehmend (bald ausschließlich) Smartphones im Einsatz und diese laufen unter den Betriebssystemen von Apple oder Google mit einer Marktdurchdringung von deutlich über 3/4.
Bei den PC ist dies anders. Dort gibt es die private Welt in der Apple und Google möglicherweise vorne liegen, aber in der beruflichen Welt hat Microsoft immer noch einen Anteil von 63,5% (Statista).
Für diese 63,5% der Geräte gibt es keine App. Haben Sie einmal eine Zeitung als PDF versucht zu lesen?
Es wird also nur für weniger als 50% der Marktteilnehmer ein vielleicht brauchbares Angebot kreiert.
Die zweite Ursache betrifft die App selbst. Hier lese ich seit geraumer Zeit die Welt auf einer App und stelle fest, wie praktisch und wie blöd dies ist. Solange ich nur Headlines und den ersten Absatz lese, ist die App praktisch. Doch dafür brauche ich keine Zeitung.
Und wie blöd ist es, daß ich meine Zeitung, die ich heute nicht habe lesen können, morgen nicht mehr lesen kann, weil sie nicht mehr zugreifbar ist?
Und als Drittes kommt, auch wenn ich dies als Leser durchaus angenehm finde, hinzu, daß die App werbefrei ist. Wovon will dann die Zeitung leben? Von meinem Abopreis? Wohl kaum.
Das ist mein laienhafter Eindruck. Das Geheule aus den Zeitungsredaktionen über den Leserschwund bestärkt mich. Und wie kann eine Lösung aussehen??
Leider müssen wir zunächst die Millionen vergessen, die die Alten versenkt haben.
Dann bitten wir Hochschulprofessoren um Unterstützung beim Finden einer wirklichen guten Oberfläche (optisches Aussehen am Bildschirm) und praktikabler Lösungen zum Einbinden von bezahlter Werbung (möglichst ohne Google).
Des Weiteren dürfte z.B. Springer wohl groß genug sein, auch Microsoft zu einer gangbaren Lösung unter deren Softwarewelt entstehen zu lassen oder einzufordern.
Dieser eigentlich einfachen Lösung versperren sich die Alten.
Sehen Sie darin doch die Gefahr, daß sie selbst aktiv an der Entwicklung mithelfen würden ohne das eigene ausschließliche Recht, daß nur sie die Früchte ernten dürfen.
Ihr Alten seid so borniert, daß ihr lieber Euren Untergang hinnehmt, als daß ihr nach gangbaren Lösungen für die Wiederauferstehung sucht.
Ihr Alten seid wohl so schlecht, daß ihr glaubt Eure Leser würden Euch nur der Technik wegen lesen und nicht des Inhalts wegen.
Stellt Euch vor, Gutenberg hätte die Kunst des Buchdruckens als Patent bis heute.
Ehrenwerte Gesellschafterinnen, ehrenwerte Gesellschafter von Tageszeitungen. Ich wünsche Ihnen die Einsicht und Kraft Ihre Geschäftsführungen und Ihre Aufsichtsräte anzuweisen, sich von 40-jährigen sagen zu lassen, warum sie ihre Zeitung nicht lesen.
Es gibt noch eine Methode, die bei den Alten fruchtet. Sie mögen zwei Wochen lang, die Zeitung für die sie gerade stehen nur als App lesen. Wenn die Alten ehrlich mitmachen, werden sie kotzen.
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